03.12.2008

everything but the girl

Wer mich kennt weiß: Es gibt wohl kaum eine Band auf diesem Planeten, der ich mehr Achtung und Respekt entgegenbringe, als den einzigartigen Massive Attack. "Blue Lines" (1991) und "Protection" (1994) können wohl ohne den geringsten Zweifel als absolute Meilensteine der neueren Popmusik im Post-Oldskool-HipHop-Zeitalter durchgehen (zu dieser These an anderer Stelle irgendwann einmal mehr…).

Einen nicht groß genug einzuschätzenden Anteil daran hat (neben den übrigen Gast-Vokalisten Shara Nelson, Nicolette, Tricky - welcher auf "Blue Lines" noch als viertes Bandmitglied galt - und Reggae-Pionier Horace Andy) mit Sicherheit auch Tracey Thorn geleistet. Wäre es nicht ausgerechnet sie, die zu dem Titelsong des zweiten Massive-Albums “Protection“ ihre unglaubliche Stimme beisteuert, würde der Track (nicht zu vergessen: 1. Der fabelhafte Text und 2. Das fabelhafte Video von keinem geringerem als Michel Gondry) wohl nur einen Bruchteil der magischen Atmosphäre ausstrahlen durch den er so bekannt geworden ist.

Tracy Who? Jeder, der Mitte der 90er ein Bravo-Abo oder ein UKW-Radio sein eigen nennen konnte, kennt zumindestens eines ihrer Projekte. Und zwar jene Band, die sie 1982 gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Ben Watt gründete: Everything But The Girl. Der Todd Terry-Remix ihrer Single "Missing" erreichte im November 1995 die Spitze der deutschen Single-Charts.

Großartig waren aber vor allem die frühen Soloalben der beiden (Tracey Thorns Aufnahmen mit den Marine Girls und Solo auf dem bezaubernden "A Distant Shore"; Ben Watt mit seinem Album "North Marine Drive" und einer Collaboration mit Robert Wyatt - auch davon an anderer Stelle mehr...) sowie ihre erste Veröffentlichung unter gemeinsamen Namen. Eine für das Jahr 1984 durchaus ungewöhnliche Platte die sich an Stilen wie Jazz und Bossa Nova orientiert und mit recht wenig "zeitgenössisch" Aufgenommenem vergleichbar ist (Mir fielen da spontan nur "Cherry Red"- Labelkollegen Weekend ein).


Everything But The Girl - Eden (1984)

Mittlerweile machen die beiden - erneut auf Solopfaden unterwegs - so etwas wie, nun ja, moderne "Clubmusik":

Ben Watt - Guinea Pig (Vocal Variation feat. Julia Biel)

Tracey Thorn - King's Cross (Hot Chip Remix) (Pet Shop Boys Cover)


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