18.12.2008

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Als in der Arte -Sendung "Manu Katché - One Shot Not" ein Reporter den Musiker Gonzales fragte wie er zu seinem Ruf als Chamäleon der Popmusik stehe, äußerte dieser sich kritisch: Ein Chamäleon passe sich immer nur der Farbe seines Untergrundes an. Er hingegen sei stets darauf bedacht genau das tun was man am allerwenigsten von ihm erwarte.

Auch der legendäre David Bowie wird häufig als Chamäleon bezeichnet. Was die Künstler (u.a.: Carl Craig, Joakim, Kelley Polar, Matthew Dear, The Emperor Machine usw.) auf der Compilation "Life Beyond Mars" mit seinen Songs anstellen, folgt aber eher der Maxime Gonzales'. Sie passen den Sound ihrer Bowie-Interpretationen zwar aktuellen Strömungen an, präsentieren das Material aber letztendlich
eher gegen den Strich gebürstet und häufig in völlig neuem Gewand, oder - treffender formuliert - völlig neuen Tanzschuhen.

Various Artists - Life Beyond Mars - Bowie Covered (2008)



Etwas gewöhnlicher und weitaus weniger elektronisch kommt "Bowiemania" daher. Was nicht heißen soll, daß diese Zusammenstellung von Bowie-Covers weniger gelungen ist. Der Fokus liegt hier meist auf den wirklich großen Hits wie z.B. "Changes", "Heroes", "Rebel Rebel", "This Is Not America" und "Space Oddity". Und auch hier schaffen es Interpreten wie z.B. Emilie Simon, The String Quartett, Yann Tiersen & The Divine Comedy und Rhonda Harris die Songs nicht nur einfach nachzuspielen, sondern ihnen eine individuelle Note zu verleihen.

Various Artists - Bowiemania (2007)


Anpassen - an den etwas schwierigen Charakter ihres Kapitäns - muss sich allerdings die rotbemützte Crew des Forschungsschiffes Belafonte in Wes Anderson's "The Life Aquatic With Steve Zissou". Warum aber Sicherheitsexperte Pelé Dos Santos (gespielt von Seu Jorge - bekannt auch als Mané der Stecher in City Of God) mit seiner Klampfe ausgerechnet portugisischsprachige Interpretationen von Bowie-Songs zum Besten gibt, bleibt ebenso ein Geheimnis, wie der an Harry gemahnende Name des Schiffes (hinweise darauf nehme ich dankend entgegen...). Wer den Film kennt und liebt (bedingt sich gegenseitig!) oder einfach nur mal so Bock auf Lagerfeuermusik hat, dem sei, ergänzend zum Soundtrack (u.a. mit: David Bowie, The Zombies, Joan Baez, Devo, Iggy and the Stooges, Paco de Lucia und Sven Libaek) - der fünf Seu Jorge-Songs enthält - die komplette "Life Aquatic Studio Session" empfohlen.

Seu Jorge - The Life Aquatic Studio Sessions (2005)


Und abschliessend als kleine Augenweide (und Beweis für die unglaubliche Wandlungsfähigkeit und Stilsicherheit des "Thin White Duke"):

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